Ein Beitrag des FGK auf der PIUS-Konferenz in Mainz

Am 23./24.05.2023 fand in der alten Lokhalle in Mainz die Netzwerkkonferenz zu Ressourceneffizienz und Produktionsintegriertem Umweltschutz (PIUS) statt. Gastgeber war dieses Mal das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität (MKUEM) Rheinland-Pfalz.

Die Auswirkungen des Klimawandels sind spätestens seit dem Jahrhunderthochwasser in RLP und NRW auch in unseren Breiten präsent. Die abgeleiteten Maßnahmen zur Energiewende belasten jedoch den Wirtschaftsstandort Deutschland, dabei insbesondere die energieintensive keramische Industrie. Das zentrale Thema der PIUS-Länderkonferenz ist, Wege zur Bewältigung der Energiewende aufzuzeigen. Ministerin Katrin Eder (MKUEM) beschrieb in ihrer Eröffnungsrede die dramatischen Folgen der Erdererwärmung, sowie die Herausforderungen mit welchen die Industrie, die immerhin 20 % der CO2-Emissionen verursacht, konfrontiert wird. Die Referent*innen stellten konkrete Lösungen, in Form von Beispielen aus der Unternehmenspraxis, und aktuellen Forschungsergebnissen zur Ressourceneffizienz vor. Auch die Nutzung von Digitalisierung zur Entwicklung einer nachhaltigen Wirtschaft und Fördermöglichkeiten bei der Energiewende des eigenen Produktionsbetriebes waren Themen der Konferenz.

Sebastian Sänger vertrat das FGK mit einem Beitrag über die Transformation der keramischen Industrie unter Nutzung von Wasserstoff als Energieträger und stellte das derzeit laufende BMBF-geförderte Projekt H2TO vor.

Im Fokus der Forschungsarbeit stehen die Auswirkungen auf den Sinterprozess durch die veränderte Ofenatmosphäre. Darüber hinaus wird, neben der Anpassung eines Bestandstunnelofens, ein ganzheitliches Energiekonzept für einen realen Produktionsstandort zur Herstellung von Schamotten (Sintertemperaturen > 1200°C), unter Beachtung aller Stoff- und Wärmeströme, entwickelt. Auch die Brennwerttechnik zur Nutzung von Kondensationswärme bei einer „nassen“ Brennatmosphäre ist ein gewichtiger Teil des Projektes. Tunnelöfen haben häufig eine Laufzeit von bis zu 100 Jahren, Investitionen in neue Ofenanlagen können somit über den Fortbestand eines Unternehmens entscheiden.

Die Forschungsergebnisse sollen keramischen Unternehmen offenen Fragen zur Verwendbarkeit von Wasserstoff als Energieträger beantworten, wodurch sich der richtige Zeitpunkt für den Umstieg ableiten lässt. Hierbei werden die Verfügbarkeit und die Wettbewerbsfähigkeit bei Eigenerzeugung des Wasserstoffes berücksichtigt. Wir danken unseren Partnern KTS, TSB, Keratek, Keramischer Ofenbau, Küppers Solutions, IZF und BMBF für die Unterstützung des Projektes im Rahmen des KlimPro-Programms.

Ansprechpartner:
Forschungsinstitut für Glas – Keramik (FGK)
Sebastian Sänger
Heinrich-Meister-Str. 2
56203 Höhr-Grenzhausen
Tel: +49 2624/186 – 25
E-Mail: Sebastian.Saenger@fgk-keramik.de